Startseite » Kälte im Morgengrauen

Kälte im Morgengrauen

Mit dem Sonnenaufgang aus dem Haus und an den Fluss. Dort war es windig und kalt – aber Klabbi will sein Frühstück!

Was ist der Plan?

Ziel: Das Rheinufer erkunden, nach einem Platz, an dem man sitzen, Feuer machen und frühstücken kann.

Location: Rheinufer Bonn

Wetter: Sonnenaufgang 8:30 Uhr: 6°, dicht bewölkt, kurz nach nächtlichem Dauerregen

Vorbereitung: Kaffee mahlen, Kaffeepulver und Milch auslaufsicher verpacken, Frühstücksbrot schmieren und einpacken, Metalltasse, 1l Wasser, Nussmischung, Hobo-Kocher, Feuerstahl, Messer, Cheat-Beutel und Sitzunterlage einpacken.

Wie ist es gelaufen?

Auf zum Rhein! Mit der Sonne raus, das Westufer des Rheins erkunden. Das Wetter ist diesig, die Luft feucht und kühl. Von der Innenstadt aus gehe ich am Westufer des Rheins Richtung Norden, Fluss abwärts. Mein erstes Ziel ist eine der Buhnen im Fluss. (auf der Karte blau eingekreist)

Standortsuche und Ufer erkunden

Trepp auf, Trepp ab. In regelmäßigen Abständen führen kleine Treppen vom Fußweg zum Ufer herab. Steil, glitschig und ohne Geländer. Am Ufer unten ist der Fluss ganz nah. Aber es liegt viel Müll dort. Und tote Vögel. Nicht schön. An der übernächsten Treppe steige ich wieder nach oben. Da fällt mir auf, dass die Treppen immer auf der Höhe der weißen Signal-Steine am Ufer sind. Gute zu wissen.

Friedrich-Ebert-Brücke. Am Ufer unten finde ich keinen Ort, an dem ich gern rasten möchte. Ziemlich viel Schlamm und Dreck. Außerdem nähere ich mich der Friedrich-Ebert-Brücke und die ist stark befahren und entsprechend laut.

Plötzlich bin ich am Römerbad. Dem Freibad, das ich im Sommer manchmal besuche. Ich bin beeindruckt von meinem Tempo. Wenn ich die Strecke mit dem Bus fahre, dauert das locker 10 Minuten.

Hafen. Mal sehen, wie ich am Hafen vorbeikomme. Hier liegt ein Binnenschiff vor Anker und wird beladen: die Milano mit Ziel Frankfurt. Am Hafen wird der Fuß- und Radweg vom Wasser weg geleitet. Auch direkt am Ufer könnte man nicht weitergehen. Ich muss das Hafengelände umgehen. Gruselige Ecke. Gut, dass es schon richtig hell ist.

Rheindorfer Bach. Nachdem ich wieder zurück am Fluss bin und den Hafen hinter mir gelassen habe, mündet ein Bach in den Rhein. Verrückt, wie er sich zwischen den Häusern durch seinen Weg bahnt. Wenn man ihn auf der Karte verfolgt, wechselt der Bach mehrfach seinen Namen. Die Quellen liegen rund um Witterschlick, wo ich mit Tommy unterwegs war. Leider entspringen fast alle im Naturschutzgebiet. Und da dürfen wir nicht in den Wald rennen, sondern müssen auf den Wegen bleiben. Eine sieht aber so aus, als ob man sie zu Fuß erreichen könnte. Vielleicht gehen wir die mal suchen.

Frühstück in Sicht. Es ist schon 9:20 Uhr. Kurz hinter der St. Margareta-Kirche führt eine stabile Treppe zum Ufer runter. Die Kanuten vom Post-Sport-Verein nutzen sie, um ihre Gefährte ans Wasser zu bringen. Ich finde ein paar Steine, auf denen ich gut sitzen kann. Jetzt bin ich fast wieder an der Mondorfer Fähre, wo ich bei meinem ersten Ausflug schon war. Aber ich bin raus aus der Bebauung. Am gegenüberliegenden Ufer das Naturschutzgebiet der Siegmündung.

Frühstücken

Vorarbeit. Das trockne Holz, das ich dabei habe, ist zu dick für den Hobo Kocher. Ich spalte es mit dem Messer und einem kurzen Stock, den ich benutze, um das Messer ins Holz zu schlagen. Nach 10 Minuten ist alles Holz nur noch so dick wie mein kleiner Finger. Oder dünner. Und mir wird kalt. Der Wind ist wirklich fies.

Feuer und Kaffee. Ich nutze einen der Grillanzünder, die aus Holzwolle und Wachs bestehen. Erst versuche ich, den mit dem Feuerstahl zu entzünden. Als das nicht klappt, greife ich noch mal in den Cheat-Beutel und nehme mir ein Stück Watte. Und zack habe ich tolle Flammen, die das trockene Holz problemlos entzündet. Obwohl ich nur 200-300ml Wasser erhitzen will, dauert das gefühlt genauso lang wie letztes Mal für die doppelte Menge. Doch dann sprudelt es und ich koche meinen Kaffee.

Ich bin sehr froh, dass ich für die Milch einen Thermobecher mitgenommen habe. Da kommt jetzt der heiße Kaffee rein. So kann ich zwischen den Schlücken mein Zeug zurück in den Rucksack packen und habe danach immer noch heißen Kaffee. Das Holz verbrennt wieder fast vollständig zu Asche und das Metall des Kochers kühlt rasch ab. Als auch der wieder verstaut ist, bin ich froh, mich bewegen zu können. Mein Brot habe ich auch noch gegessen, aber so ein richtig gemütliches Frühstück war das jetzt nicht.

Schlechte Doku. Und Fotos von meinem Tun habe ich in der Kälte auch nicht gemacht. Aber es gibt ein Video vom Ufer. Wenn ich das gut verarbeiten kann, binde ich es hier ein.

Zurück mit der Bahn. Das Gehen wärmt mich wieder auf. Für den Heimweg in die Innenstadt nutze ich die Bahn. Als ich zu Hause ankomme, lobt mich der Schrittzähler für 10.000 Schritte.

Was habe ich gelernt?

  • Die Natur tut mir gut. Wind, Wellen, Wasser, Vögel, Feuer. All das hat mich geerdet.
  • Sche**kalt. 6° und Wind können sehr kalt werden. Meine Jacke hält das gut aus. Aber die Zeit, die ich so im Wind sitzen kann, ist begrenzt. Hinterher heiß baden tut gut.
  • Blitzfeuer. Wind facht das Feuer im Hobo Kocher an. Trockenes Holz verbrennt fast schneller als ich es nachlegen kann. Aber das Glutbett ist heiß genug, um neues Holz ohne großen Rauch zu entzünden.
  • Hie Hälfte reicht auch. Von den Grillanzündern brauche ich als Zunder nächstes Mal nur einen halben. Das sollte für trockenes Holz locker ausreichen.
  • Derzeitiges Skill-Level ausgereizt. ca 10 km an einem Vormittag sind derzeit das Limit, das mein Körper gut mitmacht. Ich möchte jetzt einen Tag Ruhe, spüre zwei Beinahe-Blasen an den Füßen.
  • Rheinufer erkundet. Wirklich gut zugänglich und landschaftlich schön ist es an diesem Teil des Rheinufers nur in der Nähe der Mondorfer Fähre.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.